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Denken Sie beim Autofahren übers Autofahren nach? Oder beim Tippen auf der Tastatur, wo jede einzelne Taste ist, die Sie brauchen? Wir wagen eine Vermutung: Wahrscheinlich tun Sie das nicht. Das liegt daran, dass Ihnen diese Tätigkeiten in Fleisch und Blut übergegangen sind. Sie passieren automatisch. Genauso ist das auch beim Lesen. Doch das war nicht immer so. Können Sie sich daran noch erinnern?
Lesen lernen ist mühsam. Zunächst sehen die Buchstaben aus wie kryptische Symbole und manche von ihnen sind kaum auseinanderzuhalten (z. B. m, n oder b, d). Zu jedem Zeichen gehört dann noch ein Laut, der sich je nach Buchstabenkombination auch noch verändert. Lesen gleicht anfangs deshalb eher einer Art Code knacken. Und das dann Buchstabe für Buchstabe. Ein Buch lesen und dabei entspannen geht zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Anfangs sind Kinder noch sehr neugierig aufs Lesen und sind mit Begeisterung bei der Sache. Doch nach und nach verliert das Ganze durch die Anstrengung seinen Zauber. Doch den können Sie neu entfachen. Sie können zwar nicht die Schwierigkeit aus der Übung an sich nehmen, aber Sie können das Drumherum optimieren. Es helfen schon kleine Kniffe wie unsere 10 Tipps für mehr Lesemotivation.
„Such dir was aus!“
Gehen Sie mit Ihrem Kind in eine Bücherei oder in einen Buchladen. Nun hat es einen Wunsch frei: Es darf sich etwas aussuchen – und zwar egal was. Einzige Bedingung natürlich: Es muss etwas zum Lesen sein. Aber ob es ein Comic, ein Sachbuch, eine Zeitschrift, ein E-Book oder ein Buch mit interaktivem Lesestift ist, darf Ihr Kind bestimmen. Zurück zu Hause setzen Sie sich am besten gemeinsam hin und jeder von Ihnen liest das, was mitgebracht wurde.
Sorgen Sie für eine gute Auswahl
Wenn Ihr Kind Leseanfänger:in ist oder Schwierigkeiten mit dem Lesen lernen hat, besorgen Sie speziell auf diese Leser:innengruppe zugeschnittene Bücher. Diese haben dann eine große, gut lesbare Schrift, mehr Zeilenabstand und weitere Leseunterstützungen wie farbige Silben oder Worterklärungen. Es gibt sogar schon Buchreihen, die spezielle eigene Versionen für Lesenlerner:innen haben. Fragen Sie mal im Buchhandel oder in der Bibliothek nach. Auch Lehrer:innen kennen sich gut aus und haben viele Tipps auf Lager.
Schaffen Sie echte Leseanlässe
Damit Lesen nicht so eine große Sache ist, bei der Ihr Kind sich seufzend an den Tisch setzt, bauen Sie das Lesen spielerisch in den Alltag ein. Reichen Sie z. B. Ihrem Kind beim Nudelnkochen die Verpackung und fragen Sie: „Wie lange müssen die Nudeln kochen? Kannst du mal nachschauen?“ Fragen Sie nach Überschriften, lesen Sie gemeinsam Zeitungsartikel, schreiben Sie sich kleine Briefchen oder überlassen Sie Ihrem Kind im Supermarkt den Einkaufszettel.
Führen Sie ein abendliches Leseritual ein
Hängen Sie eine Lichterkette auf und machen Sie es sich kuschelig: Richten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine gemütliche Leseecke ein. Jeden Abend (z. B. nach dem Abendessen) nehmen Sie sich ein festes Zeitfenster von etwa zehn bis fünfzehn Minuten für ein Leseritual. Wichtig dabei ist eine schöne Stimmung, denn das Leseritual sollte bei Ihrem Kind nur mit positiven Gefühlen verknüpft sein. Erlaubt sind also Lob, Geduld und Dankbarkeit. Und davon gerne viel.
Basteln Sie gemeinsam Lesezeichen
Sie kennen das vielleicht: Manchmal hilft schönes Arbeitsmaterial dabei, eine Aufgabe anzugehen. So ist es auch beim Lesen. Basteln Sie deshalb mit Ihrem Kind ein schönes Lesezeichen. Hier lässt es sich wunderbar kreativ austoben: Malen, zeichnen, tuschen, Blumen pressen und einarbeiten, Fotos ausschneiden, laminieren, eine Kordel flechten … sogar bei der Form können Sie alles Mögliche ausprobieren.
Kleiner Lesehelfer: ein Leselineal
Ein Leselineal hilft Kindern beim konzentrierten „Wörtercodes knacken“ nicht in der Zeile zu verrutschen. Auch Leselineale können Sie ganz einfach selbst basteln. Noch einfacher wird es mit unserer Bastelvorlage: einfach herunterladen, ausdrucken – und schon kann es mit dem Basteln losgehen! Hier geh’ts zur Bastelvorlage
Trennen Sie Lese- von Hausaufgabenzeit
Lesen ist etwas Besonderes, das nicht zur Pflichtübung werden sollte, wie es bei Hausaufgaben meist der Fall ist. Damit Ihr Kind Lesen nicht als Pflicht wahrnimmt, sollte es deshalb nicht mit Hausaufgaben- oder Lernzeit vermischt werden. Schöne Bücher, gemeinsame Leserituale, gemütliche Leseecke – das eignet sich eher dazu, um das Lesen positiv zu verknüpfen.
Unterstützen Sie als Lese-Teampartner
Auch gemeinsam lässt es sich gut lesen. Bilden Sie mit Ihrem Kind ein echtes Lese-Team und wechseln Sie sich beim Lesen ab. Mal lesen Sie den ersten Absatz, dann Ihr Kind und im Anschluss wieder Sie. Sie können auch nach jeder Zeile abwechseln – oder wenn es besonders lustig werden soll nach jedem Wort. Auch eine gute Idee: Lesen Sie einen Absatz vor und Ihr Kind liest ihn dann nach. So unterstützen Sie Ihr Kind sehr.
Nutzen Sie den „Leseroboter“
Der Leseroboter funktioniert so: Ihr Kind liest Ihnen einen Text vor. Sobald es auf ein Wort stößt, das ihm Schwierigkeiten bereitet, gibt es Ihnen ein Signal oder sagt laut „Leseroboter“. Dann springen Sie (der Leseroboter) ein und verraten, wie das Wort heißt. Diese kleine Lesehilfe schenkt viel Sicherheit.
Regen Sie die Fantasie an
Unterbrochen wird keiner gern, aber beim Geschichtenlesen, kann es sogar die Fantasie anregen. Also los: Unterbrechen Sie das gemeinsame Lesen mit Ihrem Kind und stellen Sie Fragen wie „Was denkst du: Wie geht es wohl weiter?“. Jetzt darf jeder Vermutungen anstellen. Welche wohl näher an der tatsächlichen Geschichte liegt? Durch diese Art des gemeinsamen Lesens wird die Fantasie angeregt und Ihr Kind entwickelt ein Gefühl für Geschichten.
Machen Sie ein Quiz draus
Je besser das Lesen funktioniert, desto leichter kann Ihr Kind den Inhalt verstehen. Wenn Ihr Kind im Lesen geübter wird, können Sie ihm die Gelegenheit geben, zu zeigen, wie viel es von der Geschichte verstanden hat. Dafür können Sie sich selbst Quizfragen ausdenken oder eine Quiz-App nutzen.
In seinen Büchern „Eine Schule ohne Noten: neue Wege zum Umgang mit Lernen und Leistung“, das er zusammen mit Philippe Wampfler geschrieben hat, und „Upgrade: Kollaboratives Lernen, Sehen – Fördern – Bewerten“ zeigt er, wie anders schulisches Lernen aussehen kann und dass es beispielsweise auch ohne Noten funktioniert. Grund genug, mit ihm über das Lernen in der Schule der Zukunft zu sprechen, oder?
🎤 Björn, was assoziierst du mit deiner eigenen Schulzeit?
Nichts wie raus hier! Das ist schlimm zu hören, aber es ist wirklich so. Mir haben einzelne Sachen Spaß gemacht, aber im Großen muss ich ehrlich sagen: Das Interessante in meiner Schulzeit waren die Pausen und die Zeit nach der Schule. Das wirkliche Interesse für Schule ging dann danach los.
🎤 Wenn du zurückblickst: Was hat sich seit deiner Schulzeit getan?
Eine ganze Menge: Die Beziehung zwischen Lehrkräften und Schüler:innen ist heutzutage eine ganz andere. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, da kannte meine Geschichtslehrerin über ein Jahr meinen Namen nicht. Es war völlig normal, dass man sich zwischen Lehrkraft und Schüler:innen kaum kannte. Diese Beziehung steht heutzutage auf ganz anderen Beinen. Es sind auch viele, viele Lehrkräfte selbstbestimmter unterwegs, haben eigene Ideen, sind innovativ und versuchen, sich Dinge schnell anzueignen. Auch bei den Schüler:innen hat sich eine Menge getan. Wenn ich mir angucke, was meine Schüler:innen alles können, wollen, machen, in die Wege leiten und wofür sie sich verantwortlich fühlen, dann ist das eine völlig andere Klientel. Leider muss man auch sagen, dass sich die Aufgabe von Lehrkräften extrem verändert hat. Früher ging es ums Unterrichten, heute hat man eigentlich 37 Jobs in einem.
🎤 Was wird in deinen Augen in der „Schule der Zukunft“ die größte Veränderung?
In meiner Schule der Zukunft ist eine Sache radikal umgesetzt: die Orientierung an den Lernenden. Heute ist es immer noch so, dass die Lernenden sich ganz oft der Schule anpassen müssen. Dass es um eine Anforderung für alle im Gleichschritt geht. Und dass zum Beispiel Referendar:innen ganz, ganz massiv lernen, wie sie unterrichten, aber viel zu wenig, wie Schüler:innen lernen.
Eine radikale Orientierung an den einzelnen Schüler:innen bedeutet natürlich auch Individualisierung – also individualisierte Lernwege, individualisierte Möglichkeiten, Leistung unter Beweis zu stellen. Es bedeutet auch, dass Variabilität und Verschiedenheit die Norm sind und etwas ganz Wertvolles.
Einer zweiten Sache würde ich die Überschrift „Entgrenzung“ geben. Ich glaube, wir haben noch sehr viele Grenzen. Beispielsweise räumlich, also wie unsere Schulen aufgebaut sind. Es ist eigentlich ein militärischer Ort, wo im Gleichschritt Räumlichkeiten dafür sorgen, dass vermeintlich homogene Gruppen gleich unterrichtet werden. Es gibt inzwischen super Beispiele von Schulen, die ganz andere Raumauffassungen haben, wo sich Schüler:innen auch wirklich wohlfühlen.
Eine weitere Entgrenzung dreht sich um das Außen, es geht um eine völlig normale Kooperation mit außerschulischen Partner:innenn, eine ganz andere Zusammenarbeit mit Eltern und auch eine Entgrenzung ins Digitale. Dass Digitalität ein völlig regulärer und normaler Lernort ist und keine Besonderheit in Form von Laptop-Klassen. Und auch eine Entgrenzung in die Authentizität des realen Lebens. So oft ist es absurd, wie begrenzt schulische Aufgaben sind.
🎤 Gibt es eine Schule, die für dich eine „Schule der Zukunft“ ist?
Es gibt zum Beispiel eine Schule in Karlsruhe, die Ernst-Reuter-Schule, die haben eine faszinierende Kooperation mit Orten in der Stadt geschafften. Man kann sich bei der Stadt bewerben, ein Lernort der Schule zu werden. Unternehmen, Sportvereine, Kirchen – was auch immer – können ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Dann gehen die Schüler:innen selbstbestimmt zu diesen Orten und lernen da. Es ist faszinierend, wie Schule sich plötzlich nicht mehr anfühlt wie Schule, sondern ganz anders. Ich hätte noch viele andere tolle Schulen. Aber das wäre mal eine.
🎤 Wie sieht das mit den Lernorten konkret aus?
Es gibt ein Buchungssystem – das hört sich erst mal unglaubwürdig an, aber es funktioniert tatsächlich richtig gut. Die Schüler:innen können sich den Zutritt zu Lernorten über verschiedene Level verdienen, indem sie zeigen, dass sie selbstständig und eigenverantwortlich lernen können. Bei manchen Lernorten ist dann auch eine Lehrkraft dabei. Aber auch wenn nicht: Durch die Normalität von Digitalem bleiben sie verbunden mit der Lehrkraft. Das heißt jetzt nicht, dass jede Minute immer woanders gelernt wird, aber es gibt diese Optionen. Ich finde, das ist ein tolles Konzept, was räumliche Entgrenzung angeht.
🎤 Wie sieht das Lernen der Zukunft in deinen Augen aus?
Ich glaube, es ist am leichtesten, das an einem Beispiel deutlich zu machen. Die Evangelische Schule Berlin Zentrum verwirklicht seit vielen Jahren ein hohes Maß an Eigenverantwortung. Das heißt, die Schüler:innen werden schon ab dem Grundschulalter daran gewöhnt, selbst Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen. Sie setzen sich selbst Ziele und haben regelmäßige Lerndialoge mit den Lehrkräften. Diese Kompetenz wird sukzessive aufgebaut, sodass dann die Schüler:innen zum Beispiel auch entscheiden können, wann sie in welcher Weise ihre Leistung unter Beweis stellen. Sie bestimmen selbst: Wann ist der Zeitpunkt jetzt und wie ist die geeignete Form, um zu meiner Leistungsbewertung zu kommen. Diese Eigenverantwortung benötigt natürlich ein hohes Maß an Zeit, die man mit diesen Lerndialogen verbringt, wo man aber auch Eltern mit einbezieht und andere Beteiligte an diesem Lernprozess. Das führt dazu, dass die Schüler:innen immer selbstständiger werden. Das ist natürlich mit einem hohen Engagement verbunden, aber die Richtung finde ich super.
🎤 Du hast ein Buch geschrieben mit dem Titel „Kollaboratives Lernen“. Was bedeutet das genau?
Kollaboration meint heute Zusammenarbeit, eine bestimmte Form der Zusammenarbeit. Es ist etwas anderes als Kooperation, die wir seit Jahrzehnten kennen. Also eine Gruppenarbeit mit vorgegebenen Rollen und Aufgaben: Einer schreibt das Plakat, einer recherchiert, einer hält den Vortrag. Das Endprodukt ergibt sich aus der Zusammenstellung verschiedener Puzzleteile.
Kollaboration bedeutet, dass jeder für alles verantwortlich ist. Alle arbeiten an allen Teilen. Das Buch „Eine Schule ohne Noten“ habe ich mit Philippe Wampfler zusammen in einem Google-Dokument geschrieben. Inzwischen ist es tatsächlich so, dass wir beide nicht mehr sagen können, welcher Text von wem stammt, da wir an fast allen Teilen gemeinsam dran waren. Wir hätten kooperativ vorgehen können, dann hätte jeder seine Kapitel allein geschrieben. Aber bei uns war es kollaborativ.
In digitalen Zeiten ist Kollaboration auch eine wichtige Form, die in Projekten häufig verwendet wird. Ich glaube, in der Schule brauchen wir beides – Kooperation und Kollaboration. Wir müssen die Schüler:innen in beidem trainieren und ihnen dann auch die Entscheidung überlassen: Gehen sie so vor oder so?
🎤 Die Frage ist natürlich: Wie wird bewertet, wenn Schüler:innen kollaborativ zusammenarbeiten?
Super Frage, Antwort leider unbefriedigend. Wenn man es genau nimmt, geht es nicht. Sobald man Kriterien aufstellt und es auseinandernimmt, ist es nicht mehr Kollaboration. Aber was soll man machen, wir müssen ja bewerten.
Aber es gibt auch raffinierte Möglichkeiten, wie man Kollaboration erzeugen kann und trotzdem dann Einzelleistung bewertet. Eine davon beschreibe ich in meinem Buch am Beispiel eines Geschichtsunterrichts mit fiktiven Zeitzeugen. Die Schüler:innen schlüpfen dabei für ein Halbjahr in eine fiktive Rolle und müssen aus dieser heraus historische Ereignisse beleuchten. Sie müssen dabei aber zusammenarbeiten und überlegen: Mit welcher anderen Rolle kann ich mich austauschen – und worüber? Und über diese Zusammenkünfte wird dann individuell Tagebuch geführt mit Bildern, Audio- oder Videoaufnahmen. Die Schüler:innen kollaborieren ganz stark, bewertet werden aber die individuellen Tagebücher. Das fand ich ganz geschickt, um Kollaboration wirklich anzustoßen, aber trotzdem reell bewerten zu können.
🎤 Brauchen wir in der „Schule der Zukunft“ überhaupt noch Noten? Oder gibt es keine Bewertungen mehr?
Bei unserem Buch „Eine Schule ohne Noten“ ist der Untertitel wichtig. Der heißt: „Neue Wege zum Umgang mit Lernen und Leistung“. Mir ist klar: Wir können nicht über Nacht Noten abschaffen oder durch Sternchen und Raster ersetzen. Das macht die Sache auch nicht besser. Wir müssen zu einem anderen Umgang mit Leistung kommen. Wenn die Bedeutung von Noten sinkt, ist schon mal sehr viel gewonnen, denn die Erfahrung zeigt: Noten beenden Lernprozesse und sind immer schädlich. Auch gute Noten motivieren ja nur, bis sie erteilt sind. Danach wird nicht weitergearbeitet. Schlechte Noten sind sowieso der Horror. Und wenn man sich anguckt, wo an Schulen wirklich anders mit Lernentwicklungsgesprächen, mit anderen Feedbackmöglichkeiten gearbeitet wird, dann sieht man, da explodiert die Leistung. Verzicht auf Noten heißt nicht automatisch geringere Anforderungen. Ganz im Gegenteil. Aber das ist ein langer Weg zu einem anderen Umgang mit Leistung. Doch er ist lohnend – und am Ende kann vielleicht irgendwann tatsächlich Notenfreiheit stehen. Was an vielen Orten der Welt auch schon Wirklichkeit ist.
🎤 Wir sind gestartet mit deiner Assoziation zu deiner eigenen Schulzeit: Nichts wie raus hier! Wenn du an die Schule der Zukunft denkst, welche Assoziation bekommst du da?
Da habe ich eine konkrete Situation vor Augen: Ich habe mit meinen Schüler:innen zur Abiturvorbereitung Barcamps* gemacht. Die Schüler:innen saßen auf dem Sportplatz, kamen am Wochenende freiwillig gerne in die Schule. Und wir hatten alle das Gefühl: Das fühlt sich nicht wie Schule an. Diese Atmosphäre, die da herrschte, ist für mich zukunftsfähig. Also dass Schüler:innen gerne dahinkommen, im besten Fall auch noch Freund:innen mitbringen oder von mir aus ihren Hund. Dieses Gefühl, was sich da eingestellt hat, – wenn man das auf einer breiteren Basis etablieren kann, das wäre für mich „Schule der Zukunft“.
*In einem schulischen Barcamp organisieren die Schüler:innen selbst kleine Sessions. Für diese bieten sich Schüler:innen an, die bestimmte Lerninhalte gut verstanden haben. Oder Schüler:innen haben bestimmte Fragen zu Lerninhalten, zu denen sie sich eine Session wünschen. Anhand der Themen wird ein Zeitplan aufgestellt und dann finden sich die Schüler:innen zu Gruppen zu den Sessions zusammen, die sie interessieren.